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In Verhältnissen dieser Art

So betätigt sich die wittenberger Jugend, da in Ermangelung an Gedenkstätten in der näheren Umgebung so etwas nicht ohne gewisse Wege zu bewerkstelligen ist. Dass die Gesinnung hierbei nicht die Hürde ist, verdeutlichen hunderte Aufkleber antisemitischen und rassistischen Inhalts, in die Jugendliche ihr Taschengeld investieren, um sämtliche Laternen und Ampeln der Stadt zu verunstalten. Gern wird auch zur Spraydose gegriffen, um zu zeigen, woher der Wind in der Provinz weht.
Auch online sind wittenberger Nazi-kids nicht untätig und präsentieren sich stolz als „Cockz ´n Countz“-Gang. Entsprungen aus der „Reisegruppe unsympathisch“, die noch aus einer Hand voll gescheiterter Trunkenbolde bestand, rotten sich in der neuen Version des rechtsextremen Sammelbeckens immer mehr Jugendliche zusammen, die in das rebellische Image und das homogene Kollektiv (mit eigenen Hoodies!) Halt projezieren. Trotzdem handelt es sich hierbei keineswegs nur um aggressive Pubertierende, die sich hobbymäßig in schlechten Discos betrinken; ständiges Skandieren rechter Parolen und Drohungen gegen Menschen, die nicht ins faschistische Weltbild passen, sind keine harmlosen Rüpeleien, sondern gefährlich und absolut inakzeptabel.