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Über den Zusammenhang von Verwertung, Vernichtung und Entfremdung (+Text)

Am 27. Januar um 19.30 Uhr in der Schankwirtschaft Laidak, Boddinplatz, Berlin

Bettina Fellmann
Über den Zusammenhang von Verwertung, Vernichtung und Entfremdung

Einleitend wird erklärt, in welchem Verhältnis Verwertung und Vernichtung zueinander stehen. Dabei wird Auschwitz als bislang radikalster Versuch einer Verwirklichung der in der kapitalistischen Gesellschaft wurzelnden Tendenz begriffen, mit Gewalt Identität herzustellen zwischen dem Abstrakten und dem Konkreten.
Davon ausgehend wird dargelegt, wie Verwertung als abstrakte gesellschaftliche Totalität und Vernichtung als besinnungslose Verwirklichung der abstrakten Herrschaft die Art und Weise prägen, wie die Subjekte sich innerhalb dieses Zusammenhangs erfahren. Die Erfahrung wird wie das Bewusstsein funktionalisiert und solcherart verarmen die Menschen in sich. Damit spiegeln sie einen objektiven Vorgang wieder und verlieren gleichzeitig die Fähigkeit, die maßlose Angst und den Schrecken, die objektiv produziert werden und die subjektiv zu reproduzieren sie sich verdammen, als solche zu erleben.
Leiden gilt als Schwäche, die man sich auszutreiben hat und Angst als praktisches Hindernis, erfolgreich im Konkurrenzkampf zu überleben.
Unter dem zunehmenden Druck verliert der Einzelne seine Widerstandskraft. Systematisch wird von der Gesellschaft alles, was der Anpassung sich entgegenstemmt, zerbrochen; jeder Widerspruch wird entweder integriert oder isoliert, im Allgemeinen findet er höchstens ein schwaches Echo, aber keine Entsprechung.
Diesen Bedingungen und ihren Konsequenzen lebend zu entgehen, ist nicht möglich und nötigt den Einzelnen, wenn er nicht ganz verkümmern will, auf allen Ebenen sich die Dialektik einzupauken, der gegenüber die Menschheit sich blind und taub stellt.

Der Vortrag als pdf:

Teil1
Teil2
Teil2