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Gestern in der Sueddeutschen

Auf der Literaturseite der Süddeutschen Zeitung fand sich gestern eine Buchvorstellung mit dem Titel „Kritische Theorie und blinder Fleck“. Stefan Dornuf spricht in höchsten Tönen von dem „vorzüglich editierten“ (gemeint ist wohl edierten) Band Von der Analytik des Wirtschaftens zur Theorie der Volkswirtschaft von Alfred Sohn-Rethel.

Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise […] zeichnete der frisch gebackene Doktor der Philosophie Alfred Sohn-Rethel ein düsteres Stimmungsbild: “ Die Stütze der bürgerlichen Kultur überhaupt, die Autonomie des Geistes, ist gebrochen.“ Das Schicksal der solcherart Betroffenen sei der Individualismus, so Alfred Sohn-Rethel, jedoch „das Schicksal des Individualismus der Zerfall der Persönlichkeit“. Für den Einzelnen erscheine die gesellschaftliche „Genesis als das blinde Fatum“, man stehe am „Abgrund des Entsetzens“, an der „Schwelle der Ratlosigkeit“.

(Stefan Dornuf – SZ,14.12.2012)

Diese Neuveröffentlichung helfe, so Dornuf, die blinden Flecken in der Chronik des Instituts für Sozialforschung zu tilgen. Die geringe Aufmerksamkeit, die Sohn-Rethel bisher erfuhr, begründet er mit der „unüberbietbaren Radikalisierung“ der Gedanken Adornos, Horkheimers und Marcuses zur Entstehung einer rein instrumentellen Vernunft.

Manfred Dahlmann stellt einige Grundgedanken Sohn-Rethels in seinem Text Warenform und Denkform vor, dieser sei ebenfalls empfohlen.

Erschienen bei ca ira – 294 Seiten, 20 €.